Der DSWV – Deutscher Sportwettenverband

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Was ist der DSWV?

Der DSWV (Deutscher Sportwettenverband) ist ein Interessenverband, der sich aus diversen Größen des Sportwettenmarktes zusammensetzt. Er wurde am 24. September 2014 in Berlin gegründet und ist somit eine noch sehr junge Organisation. Nichts desto trotz handelt es sich bei ihm schon jetzt um ein Schwergewicht auf dem deutschen Sportwettenmarkt. Dies wird deutlich, wenn man sich die prominentesten Mitglieder des DSWV anschaut. Diese lesen sich wie ein “who is who“ aus der Szene der Sportwettenanbieter. Mitglieder sind unter anderem:

 

 

 
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Funktionen des DSWV

Als Dachorganostion namhafter und auch kleinerer Sportwettenanbieter vertritt der DSWV die Interessen der Sportwettenindustrie in Deutschland auf vielfältige Weise. Zu den Idealen, denen sich der DSWV dabei verpflichtet fühlt, gehören ein offener und fairer Wettbewerb sowohl für  staatliche als auch für private Wettanbieter, einheitliche Regularien (insbesondere für den stetig wachsenden Onlinemarkt), Spielerschutz und damit einhergehend die Bekämpfung von Spiel- bzw. Wettmanipulationen. Mit diesen Zielsetzungen tritt der DSWV als Vermittler zwischen Sportverbänden, Behörden und Gesellschaft als gemeinsames Sprachrohr für die Sportwettenanbieter auf.

Im Folgenden wird konkreter auf diese Ziele eingegangen sowie auf die Argumentation, die der DSWV hinsichtlich der Dringlichkeit dieser Ziele geltend macht.

 

 

Klare und angemessene gesetzliche Rahmenbedingungen

Eines der wichtigsten Ziele des DSWV besteht in der Regulierung von Online-Sportwetten. Auch wenn es diesbezüglich auf dem deutschen Markt seit 2011 einige Fortschritte gab, so wird die Regulierung vom DSWV nach wie vor als absolut unzureichend, nicht zeitgemäß und widersprüchlich bemängelt. Mit Blick auf die Bedürfnisse von Internetnutzern wird der deutsche Markt gegenüber dem europäischen Binnenmarkt immer noch als unterentwickelt angesehen. Insbesondere hinsichtlich der Schieflage zwischen staatlichen und privaten Wettanbietern. Zwar wurde das staatliche Wettmonopol formal abgeschafft. Dennoch genießt der staatliche Wettanbieter ODDSET immer noch klare Wettbewerbsvorteile. Er darf genauso wie private Anbieter/Buchmacher auftreten und werben, ist jedoch nicht dem (laut Auffassung des DSWV) nach wie vor knauserigem Konzessionierungsverfahren unterworfen, dem sich private Anbieter gegenübersehen. Und das obwohl der staatliche Wettanbieter mittlerweile nur noch rund 5% des deutschen Sportwettenmarktes ausmacht. Dieser Umstand wird als wettbewerbsverzerrend und überholt angesehen.

 

Schauen wir uns die rechtliche Situation auf dem deutschen Sportwettenmarkt an, dann sind die Unzulänglichkeiten, die der DSWV kritisiert, tatsächlich problematisch. So ist der deutsche Markt nicht wirklich offen für private Wettanbieter. Zum einen sollen Konzessionen für private Anbieter immer nur auf wenige Jahre begrenzt ausgegeben werden, wodurch die unternehmerische Planungssicherheit massiv beschnitten wird. Zum anderen sollen maximal nur 20 Konzessionen (bundesweit!) gleichzeitig erteilt werden dürfen, was eine klare Beschneidung des möglichen Wettbewerbs darstellt. Eine absolut willkürliche Limitierung, die ohne jede verständliche Grundlage ist! Besonders absurd wird das Ganze, wenn man sich vor Augen führt, dass seit Einführung des Glücksspieländerungsstaatsvertrags (2012) noch nicht eine Konzession vergeben wurde, die privaten Wettanbieter dabei aber steuerlich genauso abkassiert wurden und werden wie der staatliche Wettanbieter ODDSET (5% des Umsatzes). Eingedenk der Tatsache, dass sich Geschäftsgebaren und Werbung von ODDSET keineswegs prinzipiell von privaten Wettbewerbsteilnehmern unterscheidet, ist dies ein ungerechter sowie willkürlich herbeigeführter Missstand. Zumal sich der Markt durch Online-Wetten ohnehin in eine Richtung entwickelt hat, in der ODDSET nur noch einer von vielen Buchmachern ist. Warum also eine gesetzlich zementierte Sonderstellung, die wettbewerbsverzerrend und schlicht von den markttechnischen Anforderungen überholt ist?

 

 

Förderung eines wettbewerbsorientierten Sportwettenmarktes

Nach Auffassung des DSWV ist die Ungleichbehandlung von staatlichen und privaten Anbietern von Sportwetten auf dem deutschen Markt nicht mit den Werten eines offenen und fairen Marktes vereinbar. Dabei stützt sich der DSWV auf mehrere rechtliche Grundsätze sowie Feststellungen von richterlichen Instanzen. Insbesondere auf einen Entscheid des Bundesverfassungsgerichts vom 28. März 2006. Dort wurde befunden dass ein Staatsmonopol für Sportwetten nicht dem Grundrecht der Berufsfreiheit (Art. 12 Abs. 1 GG) gerecht wird, es sei denn, die Bekämpfung von entsprechenden Suchtgefahren stehe klar im Vordergrund. Gerade dies bezweifelt man von Seiten des DSWV, da ODDSET nichts anderes tut als alle anderen Sportwettenanbieter auch. Zumal Suchtspielern Hausverbot zu erteilen und mit entsprechenden Hinweisen auf Gefahr und Natur von Glücksspielsucht hinzuweisen, schon längst zu den Standards im seriösen Glücksspielgeschäft gehört. So gesehen ist die Sonderstellung von ODDSET auf diesem Wege nicht zu rechtfertigen.

 

Als weiteres entscheidendes Urteil gegen ein Monopol bzw. gegen die Bevorzugung staatlicher Anbieter wird vom DSWV regelmäßig das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (2010) ins Feld geführt. Damals wurde befunden, dass ein staatliches Monopol auch in Puncto Sportwetten nicht den europäischen Standards hinsichtlich Dienstleistungsfreiheit und Freizügigkeit entspricht. Es wurde als unionsrechtswidrig eingestuft. Diese Einschätzung gab den Anstoß zum Glücksspieländerungsstaatsvertrag, der jedoch aufgrund der weiter oben genannten, willkürlichen Regelungen und ausbleibenden Konzessionen in den Augen des DSWV kaum eine Verbesserung gebracht hat.

 

Ein wahrhaft offener Markt ist eingedenk des boomenden Onlinegeschäfts ohnehin längst überfällig. Staatliche Kontrolle sollte sich in angemessener, verhältnismäßiger sowie sorgfältiger Supervision äußern. Nicht in privilegierter Marktstellung. Letzteres ist allenfalls scheinheilig, da man selbst von dem Markt profitiert, den man sonst erhobenen Zeigefingers an der Kandare halten will. Ein offener, wettbewerbsorientierter Markt, ohne willkürliche und sinnfreie Schranken, ist gerechter für alle Beteiligten. Nur er kann eine Chancengleichheit für alle Anbieter gewährleisten. Zudem wird dem Schwarzmarkt effektiv das Wasser abgegraben, da er obsolet wird.

 

 

Bekämpfung von Spielmanipulation

Spiel- bzw. Wettmanipulation ist wohl so alt wie Sportwetten selbst. Wo auf Ablauf bzw. Ausgang eines sportlichen Wettstreits Geld gewettet werden kann, da sind kriminelle Geldgeber nicht weit. Diese versuchen Akteure, die Einfluss auf Ergebnisse sowie Ereignisse nehmen können, für sich zu gewinnen und diese durch Gewinnbeteiligung zu manipulativen Handlungen zu bewegen. Durch diese manipulative Vorteilsnahme können die (zumeist organisierten) Kriminellen auf einen nahezu gewissen Ausgang wetten, da sie eine arglistig erschlichene Gewissheit darüber haben.

 

Spielmanipulationen sind sehr schädigend. Buchmacher haben den wirtschaftlichen Schaden, da sie große, vermeintliche Wettgewinne auszahlen müssen. Alle anderen Spieler, die nicht aus schierem Glück auf eben den betrügerisch herbeigeführten Ausgang gesetzt haben, werden ebenfalls über den Tisch gezogen. Und nicht zuletzt bedeuten dubiose oder gar offenkundig als betrügerisch entlarvte Wettstreitverläufe einen massiven Integritätsverlust für alle beteiligten Athleten und Offiziellen sowie im weiteren Sinne für den Sport insgesamt. Ferner kommt der Sportwettenmarkt  in Verruf.

 

Für den DSWV sowie für alle seriösen Buchmacher ist es also selbstverständlich eine Kardinaltugend, Spielmanipulation zu erkennen und zu bekämpfen. Dieser Aufgabe kommt der DSWV nach, indem er eng mit den sportlichen Verbänden und staatlichen Behörden zusammenarbeitet. Wett- und Quotenverläufe werden transparent zur Verfügung gestellt. Zudem wirkt der DSWV in beratender Funktion, da die Buchmacher selbst durch leidgeprüften Umgang mit Spielmanipulationen wissen, auf welche roten Flaggen sie zu achten haben. Wenn also Quoten aufgrund weniger, jedoch sehr hoher Einsätze sprungartig ansteigen, wird dies sofort an die Sportverbände und Behörden weitergegeben.

Der DSWV positioniert sich also klar und aktiv gegen Spielmanipulationen jedweder Art.

 

Erst kürzlich wurde auf der Homepage des DSWV auf eine sehr interessante Studie des Asser Instituts für Sportrecht aus den Niederlanden verwiesen. Diese Studie trägt den Namen “Die Wahrscheinlichkeiten von Spielmanipulation – Fakten und Zahlen zum Integritätsrisiko gewisser Sportwetten“ und liegt deutschsprachig im .pdf Format vor. Ein sehr lesenswertes Dokument, dessen zentrale Erkenntnisse wir an anderer Stelle ebenfalls erläutern werden.

 

 

Spielerschutz

Alle Forderungen des DSWV stehen immer auch im Zeichen des Spielerschutzes. Klare und verhältnismäßige Regularien schaffen Rechtssicherheit für Spieler, was Versteuerung, Gewinnausschüttung und Gewinnansprüche angeht. Ein offener Wettmarkt begünstigt zudem die Freizügigkeit der Spieler, da diese aus einem großen Fundus von Anbietern, unterschiedlichen Konditionen und nicht zuletzt wettbewerbsmäßig attraktiverer Quotengestaltung wählen können. Ein konsequentes Vorgehen gegen Spielmanipulation ist ganz im Interesse der Spieler. Diese gehören potentiell ebenso zu den finanziell Geschädigten. Zumal der Imageschaden und die Ruchbarkeit von Spielmanipulationen in der öffentlichen Wahrnehmung ebenso ungünstig auf arglose Spieler abfärben können wie auf die Wettanbieter selbst.

 

Der DSWV begreift die Spieler als Kunden und somit als Existenzgrundlage. Wohingegen Glücksspieler von staatlicher Stelle oftmals bevormundet und in der Öffentlichkeit misstrauisch wahrgenommen werden. Somit ist der DSWV im weiteren Sinne nicht nur eine Lobby für die Industrie sondern auch für die Spieler. Insbesondere weil die nachvollziehbaren und adäquaten Forderungen des DSWV im Grunde genommen schon längst die Verhältnisse widerspiegeln, die für uns als regelmäßige Online Spieler ohnehin schon Realität sind.

 

 

Wie wichtig ist der DSWV?

Gemessen an der Breite des Angebots für Online Gambling allgemein sowie für Sportwetten im Speziellen ist es schon fast verwunderlich, dass es so lange gebraucht hat, um einen Verband wie den DSWV ins Leben zu rufen. Das Online Glücksspiel ist seit Jahren schon ein Riesengeschäft mit einer gewaltigen Community. Tendenz steigend. Unseriöse Anbieter werden im Internet meist nicht alt, da sie schnell auf den schwarzen Listen der Online Community landen und ihnen bald die Kundschaft ausbleibt. Nichts desto trotz wird in den Medien fast immer nur negativ bzw. argwöhnisch auf das Thema Online Gambling eingegangen. Als seriöser und sachkundiger Verband kann der DSWV hier zu einem wichtigen Gegengewicht zu Bevormundung und Vorverurteilung werden, was auf alle Fälle wünschenswert ist.

 

Mit Spannung darf beobachtet werden, ob und bis zu welchem Grad der DSWV seine Forderungen hier in Deutschland durchsetzen kann. Denn wenn wir mal ehrlich sind, ist die gegenwärtige Rechtssituation in all ihren Facetten für uns als online Spieler absolut absurd. Wir sind darauf angewiesen uns an (hoffentlich) seriöse Anbieter (oftmals mit Sitz irgendwo in Übersee) zu richten. Wenn uns aber vollkommen valide und rechtmäßige Gewinne schlicht nicht ausgezahlt werden, schauen wir in die Röhre. Einfach weil die nationale Rechtsprechung uns gar nicht schützen kann. Die beharrliche Weigerung der deutschen Politik, den Sportwettenmarkt für private Anbieter auch hierzulande endgültig zu öffnen, führt so faktisch dazu, dass wir entrechtet werden. Und das obwohl es angeblich um unsere Sicherheit geht. Das spottet nun wirklich jeder Beschreibung!

 

Insofern drücken wir dem DSWV ganz klar die Daumen und hoffen dass sich die deutsche Rechtsprechung endlich den Marktgegebenheiten anpasst. Über die weitere Entwicklung werden wir natürlich umgehend informieren, sobald sich an der Front etwas tut.

 
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