Bundesliga TV-Rechte: Fußball live sehen zukünftig teurer?

Fußballwetten haben ihren enormen Erfolg bei den Online Buchmachern auch der Tatsache zu verdanken, dass viele Fans den Sport live verfolgen und nebenbei eine Wette abschließen. Weiterhin würden auch jene, die insgesamt gerne Wetten abschließen, sicherlich nicht so stark auf den Sport setzen, gäbe es nicht eine vergleichsweise einfache Möglichkeit die eigenen Fußballwetten live zu verfolgen. In Deutschland ist der Weg recht einfach, den man einschlagen muss, möchte man die gesamte Bundesliga live im Fernsehen oder im Stream verfolgen. Der Pay-TV Anbieter Sky hält die Rechte für Live- Übertragungen aller Spiele und für alle Verbreitungswege.

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Die momentane Situation

Im Klartext heißt dies, wer seine Fußballwetten live verfolgen will, oder natürlich einfach nur die Spiele der Bundesliga gerne sehen würde, der benötigt derzeit nichts weiter als ein Sky Abonnement. Verzichtet man auf die restlichen Pakete des Pay-TV Giganten Sky, welche hauptsächlich Spielfilme und Serien, aber auch anderen live Sport wie die Formel 1, abdecken, dann ist es hier derzeit möglich für einen vergleichsweise geringen Monatsbeitrag von etwa 20 Euro (der Betrag wechselt gerne etwas, je nachdem, welches aktuelle Angebot Sky für die Bundesliga bereithält) alle Spiele der Bundesliga wahlweise im klassischen Fernsehen oder übers Internet im Stream zu verfolgen. Alternativ lässt sich das Geld auch in Sportbars umsetzen. Dort können die Spiele der Bundesliga in der Regel ebenfalls live verfolgt werden, wobei Sky für Inhaber von Bars und Co deutlich empfindlichere Preise aufruft. Dieser, gerade auch aus Sicht der Zuschauer vergleichsweise einfachen, Lösung wird derzeit das Ende vorhergesagt. Denn mit der neuen Vergabe der TV-Rechte soll sich ab 2017 einiges ändern.

Wenger komfortabel: Die Zukunft der Bundesliga live

Mit der neuen Rechtevergabe sollen nämlich empfindliche Änderungen eingeführt werden, die ihr Vorbild unter anderem in der britischen Premier League haben. Sky soll demnach gar nicht mehr die bekannte Monopolstellung einnehmen können, die den Werbeslogan „alle Spiele, alle Tore“ ermöglicht. Die sogenannte No Single Buyer Rule, nach Vorbild der Rechtevergabe im britischen Fußball schreibt vor, dass nicht aller Live-Rechte an nur einen Sender gehen dürfen. Damit wäre es denkbar, dass Sky tatsächlich nicht mehr alle Spiele im Programm live zeigen darf. Eine Katastrophe wäre dies nicht nur für Sky. Auch Die Fußballfans, und jene, die die Möglichkeit ihre Bundesligawetten live zu verfolgen gerne genutzt hatten, werden mit Einschränkungen rechnen müssen oder unter Umständen ein zweites Pay-TV Abo benötigen.

Die Programmplanung beim BundesligawettenLive verfolgen könnte in Zukunft anspruchsvoller werden.

Die Programmplanung beim Bundesligawetten Live Verfolgen könnte in Zukunft anspruchsvoller werden.

Bundesligawetten Live verfolgen in Zukunft: Sicher mit Mehrkosten verbunden?

Obwohl Medienberichte die Berichterstattung zu den Live-Spielen, die von der No Single Buyer Rule betroffen sind, schon komplett abseits des Senders Sky sehen muss hier etwas gebremst werden. Momentan kochen die Gemüter hoch. Fans der Liga und die, welche Bundesligawetten Live verfolgen wollen, werden in den entsprechenden Berichten quasi einstimmig darauf vorbereitet, dass es vermutlich keine Bündelung mehr in einem einzigen Pay-TV Abo mehr geben wird. Ganz richtig ist dies jedoch keinesfalls. Die No Single Buyer Rule wird in ihrer Auswirkung stark davon abhängig sein, wie die kleingedruckten Fußnoten in der Rechteverwertung gestaltet werden. Sonst ist eine Ausstrahlung bei anderen Sendern im Portfolio von Sky durchaus noch im Bereich des Möglichen. So besagen aktuelle Gerüchte beispielsweise, dass einer der Interessenten an der Bundesliga auch die Discovery Sendergruppe ist. Hierzu gehören beispielsweise der Namensgleiche Discovery Channel, der als Doku- Kanal nicht zur Ausstrahlung infrage kommen dürfte, und die Eurosport Sender. All diese Sender sind auch im Sky Abo zu sehen. Zwar ginge der Firma Sky unter Umständen etwas an Exklusivität verloren, weil ein weiterer Anbieter vermutlich nicht nur über Sky, sondern auch über die Pay-TV Pakete der Kabelnetzbetreiber zu sehen wäre, für die Möglichkeit Bundesligawetten live im Fernsehen zu verfolgen dürfte sich hier allerdings keine Änderung ergeben. Zumindest würde der Paketpreis der Selbe bleiben, wenn er nicht sogar sinken könnte, da man nicht mehr alle Spiele selbst bieten kann.

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Müssen Fußballfans bald kleinere Brötchen backen, in Deutschland?

Übrigens ist nach wie vor durchaus denkbar, dass einfach einige Wettbewerber aus dem Free TV mit um die Rechte bieten. Diese Spiele wären dann unter Umständen ebenfalls frei zu empfangen und damit nicht mit Mehrkosten verbunden. Auch diese Möglichkeit hängt stark davon ab, wie die Rechtepakete an die neue Regelung angepasst werden.

Worst Case Scenario: Wenn es wirklich teurer wird Bundesligawetten live zu verfolgen

Natürlich handelt es sich hierbei ebenso nur um Spekulationen, wie in aktuellen Berichten, nach denen Sky das Komplettpaket nicht mehr bieten kann. Was ist also im Bereich des Möglichen, wenn es zu diesem schlechtesten Scenario aus Sicht der Sportwetten und der Fußballfans kommen sollte? Eine durchaus verkraftbare Variante ist die, dass ein weiterer Pay-TV Sender im Portfolio von Sky als Bieter auftritt, der aber nicht mit den bislang gebuchten Programmpaketen zu empfangen ist. Dann wird es vermutlich zu vergleichsweise günstigen 10 Euro Aufpreis pro Monat die Möglichkeit geben auch diese Spiele zu schauen.

Andere Berichte wollen im Umfeld des Sports einen neuen Dienst für Live Sport im Internet gefunden haben, der in den Startlöchern steht die Sportwelt zu erobern. Hierbei soll es sich um eine Art Netflix für Sport handeln. Damit würde der Anbieter sich hauptsächlich für die Verbreitung der Spiele im Internet interessieren. Mit Bundesliga Rechten, die wenigstens einen Teil der Live Spiele abdecken, könnte sich solch ein Anbieter natürlich leicht für einen Start am Markt positionieren. Soll ein Angebot dieser Art tatsächlich starten und sich streng an Diensten wie Netflix orientieren, dann sollten die Preise ebenfalls nicht weit von 10 Euro monatlich abweichen. Anders sieht es aus, wenn ein Kabelnetzbetreiber als Bieter auftritt. Hier könnte auch ein höherer Preis angesetzt werden. Denn durch eine Positionierung in vorhandenen Programmpaketen, die eine Erhöhung der Abozahlen im Gesamten zur Folge hat, könnte solch ein Anbieter durchaus etwas mehr Geld fordern. Bitter wäre in diesem Moment die Lage für all jene, die ihr Programm über Satellit oder im falschen Teil Deutschlands empfangen, wo ein anderer Kabelnetzbetreiber in der üblichen monopolartigen Stellung herrscht. Hier wäre durchaus denkbar, dass es keine Möglichkeit mehr gäbe alle Bundesligawetten live verfolgen zu können. Allerdings wäre solch eine Situation wohl eher für die Liga selbst eine ungeliebte. Denn immerhin möchte man auch dort Zuschauerzahlen generieren um den Sport attraktiv zu halten.

Weshalb soll es die No Single Buyer Rule geben?

Die Drahtzieher hinter der No Single Buyer Rule sind einerseits die Konkurrenten von Sky. Diese wollen eine Chance ebenfalls etwas vom Kuchen Bundesliga anzubekommen. Durch einen Ausschluss von Sky, für einen Teil der Rechte, erhoffen diese sich bessere Chancen für weniger Geld wenigstens einige Spiele zeigen zu dürfen.

Zu viele Anbieter könnte in Deutschland auch ein Nachteil für die Liga werden.

Zu viele Anbieter könnte in Deutschland auch ein Nachteil für die Liga werden.

Doch auf dem deutschen Fußballbund selbst ist die Regelung ganz lieb, wie sie nun geplant ist. In England wird dieser Regelung ein großer Anteil der Rekordsummen zugeschrieben, die mit den Senderechten eingenommen wurde. Dort trieben sich Sky und die British Telecom in einem Bieterwettkampf gegenseitig in die Höhe. Dieses Kalkül könnte am deutschen Markt allerdings auch stark nach hinten losgehen. Denn dass der deutsche Pay-TV Markt eigenen Gesetzen folgt sieht man schon an der weitest gehenden Werbefreiheit dieser Verbreitungsform, die es so im Ausland nicht gibt. Während Sky bislang sicherlich gerne für das Label der Exklusivität etwas mehr für einzelne Rechte ausgegeben hatte, als eigentlich sinnvoll erscheint (Beispiel: IPTV-Rechte), könnte der Anbieter sich hier in Zukunft stark zurückhaltend zeigen. Treiben dann keine anderen Bieter den Preis in die Höhe könnte die Bundesliga durchaus einen Einbruch an Einnahmen verzeichnen. Für den Sport wäre dies nicht gut. Für die Möglichkeit Fußballwetten Live zu verfolgen wohl schon. Denn die No Single Buyer Rule würde dann wohl maximal über diese eine Rechtevergabe hinweg bestand haben.

Bundesligawetten Live verfolgen – Meine Einschätzung für die Zukunft

Bei den aktuellen Meldungen, die sich derzeit überschlagen, hinsichtlich der Kosten, welche in Zukunft auf die Endkunden zukommen können, rate sich persönlich derzeit noch zur Gelassenheit. Eine Erhöhung der Gesamtkosten um mindestens ein Drittel kommt für Deutschland meiner Ansicht nach nicht infrage. Wer dies versucht, der wird am Markt scheitern. Dies werden auch die Verantwortlichen wissen. So halte ich eine Zusammenarbeit mit Sky, im Anschluss an die Ersteigerung der Rechte, ebenso für möglich, wie sehr günstige Preise für jeweils nur ein Spiel pro Woche. Sollte es anders kommen, dann wird der Spuk um die neuen Schwierigkeiten beim Bundesligawetten live verfolgen vor allem dann nur eine begrenzte Zeit anhalten, wenn die Kunden das neue Modell boykottieren oder schlicht nicht bereit sind noch mehr in den Fernseher zu investieren. In diesem Zusammenhang darf auch auf das Liga Total Modell der deutschen Telekom hingewiesen werden. Dieses war angetreten Sky das Fürchten zu lehren und verlief am Ende recht still im Sande. Ich persönlich erwarte nicht, dass sich auf lange Sicht viel ändern wird, bei den Live Übertragungen im Fernsehen. Und auch das Sky die Abonnenten weg laufen ist nicht zu erwarten. Dies wird zwar im Netz vermutet, entbehrt allerdings jeder Grundlage. Denn selbst wenn es zu einer geringen Versorgungslücke kommen sollte ist nach wie vor das Angebot das Beste, wenn es darum geht Bundesligawetten live verfolgen zu können. Außerdem handelt es sich um Laufzeitverträge bis zu deren Ende vielleicht schon der neue Mitbewerber eingeknickt ist und mit Sky kooperieren muss. Vieles ist möglich, nichts ist sicher. Ich rate definitiv zur Entspannung. Erst die Rechtevergabe, die noch im Sommer ein Ende finden muss und ohnehin schon verzögert wurde, durch die neue Regelung, wird genauer zeigen, wohin die Reise der Bundesliga im Fernsehen gehen wird.